Die CD beginnt mit dem schwülstigen klassisch-sinfonischen “Last Day Of Execution”. Der Zuhörer sitzt in seiner Zelle und vertieft sich in das Keyboard Delirium, Gitarren wurden schon vorher auf dem Scheiterhaufen verbrannt.
Flanger und Perkussionseffekte führen uns auf den Marktplatz, auf dem das hölzerne Riesenkreuz steht, an das unser Protagonist genagelt werden soll. “Cross On Your Path?” - ist es wirklich das hässliche Kreuz, das am Ende unseres Pfades auf uns wartet? Aber wie heisst es schon so schön im Buch der Offenbarung: Die Blinden werden sehen und wenn kein Platz mehr in der Hölle ist, dann wandeln die Toten auf Erden. Oder habe ich den Spruch doch nur in Lucio Fulci’s “Ein Zombie hing am Glockenseil” gehört?
Egal - “Mystery From Grave” - es ist vollbracht - aber lange noch nicht zu Ende. Die “Journey” beginnt, denn jetzt beginnt der bis dahin etwas langweilige Soundtrack erst richtig. Epische Klänge, die von rechts und links erschallen und in der Mitte des Raumes walzt sich das riesige Herr der Finsternis zeitlupenhaft auf das geistige Auge zu.
Der “Typhoon Of Sins” suggeriert uns, dass wir uns inmitten der brachialen Schlacht befinden. Reiter fegen durch die erste Linie des Fussvolkes und fegen dessen Lanzen zur Seite, Schwerter werden gezückt, Schilder krachen aufeinander, und während hier noch schwere sinfonische Strawinsky-Riffs Grimmigkeit verstrahlen, wird es in “My Nymph” sogar hymnisch kathedralisch. Traditionelle Partikel sind tragende Elemente dieses Musikstücks.
Das länxte und gleichzeitig auch das üppixte Stück der CD ist “Voices Before Battle” Ein Soundtrack der besonderen Art, der das Feeling der genialen psychedelischen Krautrock-Stimmung verstrahlt, wie sie die Frühwerke von Nektar oder Tangerine Dream auszeichneten. “And Ashes...” beginnt kammermusikalisch ruhig und verändert sich am Ende zu ausufernden Stakkato- Riffs. Im monumentalen “Like Fire And Steel” zeigt L.O.N., dass auch ein Keyboard täuschend ähnlich wie eine akustische Gitarre klingen kann. Das finale “After...” erinnert mich in Dramaturgie und Struktur an die Soundtrack Kompositionen der Filmspezialisten Danny Elfman oder Tyler Bates.
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